DIE SAGE vom "SEVERINSWEG" |
Die Sage vom "Severinsweg"
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Severinsweg an der Donau Der Hl. Severin war der erste „römische Grenzgänger“ an der Donau. Severin kam um 450 n Chr. Von Pannonien nach Ufernoricum, der früheren römischen Provinz nördlich der Alpen. Sein Wirken beschränkte sich im Allgemeinen auf den Donauraum zwischen Passau und Mauthern. Er setzte sich dort ein, wenn die Bevölkerung in den Wirren der beginnenden Völkerwanderung in Not geraten ist und ihn um Hilfe gebeten hat. So wird von seinem Schüler Eugippius in der Lebensgeschichte „ Vita Severini“ verfasst im Jahr 511 berichtet, dass er durch sein straffes und bestimmtes Auftreten der oft in Not geratenen Bevölkerung von Künzing bis Passau und weiter donauabwärts immer wieder Hilfe gebracht hat. Severin hat in der Klause in Passau-Innstadt gelebt , hat dort eine kleine Klause betrieben und wanderte oft in den Donauraum nach Niederösterreich. Er wird als Mahner, Helfer und Seelsorger beschrieben. Daher wurde auch der Dorfbrunnen von Freinberg nach dem Heiligen benannt. „Wanderer wohin des Weg’s - suche Ruhe Hier ! – Du hast noch einen weiten Weg“ – dies soll ein Ausspruch des Severin gewesen sein. Er wird sicherlich auch den Bewohnern unserer Gegend geholfen haben. Der Weg, den Severin durch die Gemeinde genommen hat, ist nicht bekannt. Es ist aber anzunehmen, dass er von der Innstadt über Freinberg wieder zur Donau wanderte, um seine Ziele in Niederösterreich zu erreichen. Die Bezeichnung „Severinsweg“ ist für Freinberg daher zutreffend. Er starb am 8.1.482 in Mauthern, seine jetzige Ruhestätte fand er in Frattamaggiore in Italien. Seit Errichtung der Zollämter zu Passau im Jahre 1848 gab es in Freinberg einen regen „ Schmugglerverkehr“ zur Stadt Passau. Die Grenze wurden von Zöllnern entlang des Grenzssteiges ( der alten Grenzsteine) täglich patrolliert, es waren Schutz-u.Rasthütten für Zöllner entlang der „grünen“ Grenze eingerichtet. Die Gesamte Grenze verläuft im steilen Waldgebiet – Donauleiten, Kräutergraben. Die Freinberger u. Passauer Bürger wussten sich aber immer wieder abzuhelfen, um den scharfen Augen der Zöllner zu entfliehen. Am Tag wurden Waren versteckt in Grenznahen Gasthöfen, Scheunen und Erdlöchern, um diese in der Nacht ungesehen über die Grenze bringen zu können. – Auch Kühe, Kälber, Schweine, - vor allem Salz u. Lebensmittel wurden so über die Grenze gebracht. – Manche Zöllner waren sehr scharf, andere wiederum konnten mit einem Augenzwinkern manchen Konflikt verhindern. Der Grenzsteig mit den alten Grenzsteinen an der Donauleiten und dem Kräutergraben, könnten so manche Geschichte über Schmuggler und Zöllner erzählen. Die Grenzkapelle „Maria im Walde“ wurde genau auf der Grenze beim historischen Grenzstein Nr. 20 zwischen Freinberg u. Bayern erbaut. Die Kapelle Maria im Walde wurde 1919 erbaut und 1968 und 1987 renoviert. Alljährlich findet dort unter Beteiligung der Nachbarn Freinberg und Bayerisch - Haibach eine Maiandacht statt. Besucher aus Österreich und Deutschland besuchen die genau auf der Grenze stehende Kapelle sehr gerne. |